Was ist KISI?

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Selbstbehauptung & Körpersprache

Selbstbehauptung bedeutet, in grenzüberschreitenden oder konflikthaften Situationen die eigenen Grenzen wahrzunehmen und diese deutlich machen zu können.

Als Element der Gewaltprävention stellt die Selbstbehauptung im KISI-Training einen unverzichtbaren Basisteil dar. Selbstbehauptung setzt weit vor dem Abwehren von Übergriffen ein. Sie dient damit der Vermeidung von Gewalt bevor sie entsteht.

Täter wählen in der Regel ein potentiell schwaches Opfer aus. Vor allem bei Kindern, die ängstlich, beeinflussbar, leichtgläubig und wehrlos wirken, erwarten sie nur eine geringe oder keine Gegenwehr. Das heißt nicht, dass Kinder eine Schuld an dem trifft, was ihnen zustößt. Vielmehr hilft es zu wissen, was man tun und was man lassen sollte, um nicht zum Opfer zu werden. Ein selbstbewusstes Auftreten kann Täter von vornherein abschrecken.

Selbstbewusst Auftreten

Das Verhalten im Alltag, die Art, wie man auf andere wirkt, wie man sich durchsetzt, wie etwas gesagt wird, das Auftreten, die Blicke, wie man sich bewegt sind Themen im KISI-Training. Indem wir die Kinder darin unterstützen, ihre Fähigkeit zu entwickeln, sich in Situationen selbst zu behaupten, stärken wir ihr Selbstvertrauen und erhöhen ihr Selbstbewusstsein. Selbstvertrauen und ein gesundes Selbstbewusstsein von Kindern ist nicht nur in Krisensituationen wichtig. Keine Angst zu haben, Stellung zu beziehen und die eigene Meinung zu äußern ist aktives Verhalten und maßgeblich für die individuelle Persönlichkeitsentwicklung.

Deshalb lernen die Kinder im KISI-Training Grenzen zu setzen und auf deren Einhaltung zu bestehen, Stopp zu zeigen, zu sagen und zu meinen, die eigenen Stärken zu erkennen, sich „groß“ zu machen, Nein sagen zu dürfen. Die Kinder erfahren und üben, wie sie sich durch ihr Auftreten und mit Worten durchsetzen und typische Opfersignale abbauen können, um möglichst selbstbewusst und stark aufzutreten. Übungen zu Stimme, Mimik, Gestik und Körpersprache nehmen deshalb einen großen Teil des Trainings ein.

Ziel der Selbstbehauptung

Ziel ist es, nicht dem Opferbild des Täters zu entsprechen und blitzschnell ein umfangreiches Wissen über das Verhalten in gefährlichen Situationen abrufen zu können. Denn ein selbstbewusstes Kind, das stark und sicher auftritt, das sich traut „Nein“ zu sagen, ist für einen potentiellen Täter kein gutes Opfer. Der Einsatz körperlicher Abwehrtechniken ist dann oft nicht mehr erforderlich.

Körpersprache

Die Non-Verbale Kommunikation ist ein Thema, mit dem wir uns deshalb beschäftigten, weil die Körpersprache ein wesentlicher Bestandteil unseres täglichen Miteinanders ist.

Andere Menschen können viel von unserem Körper ablesen Die Körpersprache eines Menschen verrät in der Regel mehr über ihn, als das reine Gespräch mit seinem Gegenüber.

Wir senden mit allen Details unserer Außenwirkung beständig Signale aus. Wir deuten nicht nur Verhalten und Aussehen anderer, sondern unser eigenes Verhalten wird auch fortwährend von Anderen gedeutet.

Fakten zur Körpersprache

Körpersprache, Mimik und Tonlage lassen tief blicken: Bei einem Vortrag sind nur 7 Prozent Fachwissen und 38 Prozent Stimme, jedoch 55 Prozent Körpersprache notwendig, um andere zu überzeugen. Das heißt 55 Prozent des Einflusses einer Botschaft machen Mimik, Körperhaltung und Gestik aus, 38 Prozent sind auf die Aussprache, also z. B. Stimmlage oder Lautstärke zurückzuführen und nur sieben Prozent auf den Inhalt der gesprochenen Wörter selber (Albert Mehrabian, ein Pionier der Körpersprache in den 1950er Jahren).

Der Eindruck, den eine unbekannte Person macht, hängt nur zu 10 % von dem ab, was sie sagt, dagegen zu 90 % von dem, was sie ohne Sprache durch Mimik, Gestik, Haltung, Kleidung, Parfüm etc. vermittelt. Selbst wenn die Person besser bekannt ist, bestimmen die nonverbalen Signale immer noch 60 % des Eindrucks.

Wir erhalten also mehr als die Hälfte der Informationen über einen anderen Menschen durch seine Mimik, Gestik und seine Körperhaltung. Daraus lässt sich schließen, dass die Art und Weise, wie sich unsere Kinder geben und bewegen, wie sie von anderen wahrgenommen werden, sehr wichtig ist für Ihre Sicherheit.

Vermeidung von Opfer-Signalen

Falsche Signale, auch genannt “Opfer-Signale”, wie ein gesenkter Blick, eine gebeugte Körperhaltung, ein ängstlicher Gesichtsausdruck und eine leise Stimme sollen erkannt, von den Kindern verstanden und durch Training der Stimme und einer positiven Körpersprache vermieden werden. Ein starker, aufrechter Stand, die Auswirkungen der Mimik, der Gestik und der deutlichen, starken Stimme werden deshalb im KISI-Training geschult.

Mögliche Täter können so schon im Vorwege abgeschreckt werden, ohne dass es überhaupt zu einer körperlichen Auseinandersetzung kommt.